Klue – Hiding

Klue

Hier kommt ein Hit von Down Under. Das sollte jedenfalls ein Hit sein. ‚Hiding‘ hat einen super (Afro-)Beat, Bläser und Vocals, die (mich) an TV On The Radio erinnern. Und geht hervorragend in die Hüften! Offiziell erscheint dieser Hit Morgen, am 13.11., kann aber jetzt schon bei Triple J Unearthed (eine Internetplattform des australischen Rasiosenders Triple J mit dem Ziel, neue Künstler ‚auszugraben‘) runtergeladen werden.

Verantwortlich für diesen Hit ist Gabriel Clouston aka Klue, ein vielversprechender Sänger, Songwriter, Multiinstrumentalist und Producer aus Sydney, den ich sicher im Auge behalten werde (man höre sich nur bei Soundcloud Way I’m Lovin You an. Ein Hit!)

Klue: Facebook / Soundcloud

Sixties Future – Saint

Sixties Future

Es gibt Musik, die kommt einfach grundehrlich daher. Handgemacht, bodenständig, uneitel, unprätentiös. Bruce Springsteen, Gaslight Anthem, Frank Turner, um mal bekannte Protagonisten zu nennen. Auch die Band Sixties Future ist ein Vertreter einer solchen Musik.

Das Quintett aus amerikanischen Buffalo hat sich erst dieses Jahr formiert, und ihre erste selbstbetitelte EP erscheint am 20. November auf dem Label Admirable Traits Records. Das darauf enthaltene ‚Saint‘ ist ein toller, im besten Sinne traditioneller Rocksong, der alles hat, was so ein Song braucht: Slide guitar, Mundharmonika und die rauhe Stimme von Sänger Chris Couche.

„Rust-belt-Americana / blue collar 5am call-time heartland rock’n roll“, was ich unzureichend mit „ehrliche Arbeitermusik“ übersetze. Diese Musik ist sonst gar nicht so meine Baustelle, aber das hier mag ich sehr.

Sixties Future: Facebook

Midcity – Honed EP

Midcity

Das hier könnte eine meiner Lieblingsentdeckungen 2015 sein.

Midcity ist ein blutjunges, überaus talentiertes Quartett aus dem englischen Leicester. Mit ‚Honed‘ haben sie im letzten Monat eine 3 Lieder lange EP im Eigenvertrieb rausgebracht, die mir bei Soundcloud in den Stream gespült wurde.

Ich stelle mir vor, dass man als an Gitarrenmusik interessierter Jugendlicher in England an den Arctic Monkeys nicht vorbei kommt, und so ist der Einfluss bei Midcity insbeondere bei den Gesangslinien deutlich zu hören. Die Jungs sind aber eigenständig genug, dass sie nicht wie ein billiger Abklatsch klingen. Im Gegenteil, da steckt eine eigene Vorstellung dahinter wie ihre Musik klingen soll. Da sind z.B. die tollen Grungegitarren beim Titelstück und beim 2. Song ‚Needles‘. Und das sehr starke Schlusstück ‚Slugger‘ driftet mit ordentlich Drive ins Postrockige.

Midcity: Facebook

Ofelia K – Hawk Fly Tiger Run

Ofelia K

‚Hawk Fly Tiger Run‘ ist ein zerbrechlicher Song, der äußerst reduziert mit leisem Bass und der fast gehauchten Stimme beginnt. Nach und nach wächst der Song in seiner Instrumentierung mit trockenen zurückhaltenden Drums, Gitarre, Banjo zu einem tollen Gebilde, dass dann durchaus Teile aus Pop, Amerikana, Funk und Country in sich vereint. Und man beachte bitte den fantastischen Fingerschnipps bei Sekunde 0:44.

Die Sängerin von ‚Hawk Fly Tiger Run‘ heißt Ofelia K. Die Künstlerin aus LA stellt damit das 4. Stück ihrer Debüt-EP ‚Plastic Flower‘ vor, die diesen Freitag erscheinen wird.

Ofelia K: Webseite / Facebook

Get Well Soon – It’s Love

Get Well Soon

Darüber, dass Konstantin Gropper aka Get Well Soon ein neues Album rausbringt, wurde letzte Woche in den einschlägigen Musikgazetten ausgiebgig berichtet. Album Nummer 4 hört auf den schönen Namen ‚Love‘ und erscheint am 29. Januar. Im Frühjahr folgt dann eine Tour.

Seit heute gibt es als Vorboten den wundervollen Song ‚It’s Love‘ samt Video mit dem großartigen Udo Kier. Das muss ich mir einfach ins Blog packen. Ganz, ganz toll!

Get Well Soon: Webseite / Facebook

Foto: Jens Oellermann

FEWS – The Zoo & ILL

FEWS

Noch gibt es nicht viel Informationen über die Schweden FEWS, die ich bei Nico entdeckt habe. Die Single ‚The Zoo‘ erschien gestern auf Play It Again Sam. Produziert wurde der Track von Dan Carey (Django Django, Bat For Lashes).

Nico beschreibt den Song richtigerweise als düster und treibend und vergleicht die Atmosphäre mit Joy Division. Mir fallen als Referenz die Postpunker Trans Am ein, die in Ihrer Musik ähnlich treibende Elemente haben.

Produzent Dan Carey ist wohl aufgrund des Tracks ‚ILL‘ auf die Band aufmerksam geworden, ein 8-Minuten-Krautrock-Postpunk-Monster, erschienen im Sommer auf dem Label Speedy Wunderground, das in der britischen Presse ziemlich abgefeiert wurde (NME, Times). Zurecht, wie ich gerade feststelle!

‚The Zoo‘ ist ebenso großartig, wie man bei u.a. Soundcloud hören kann, und mit 3:33 etwas kompakter als ‚ILL‘.

FEWS: Facebook

via Nicorola

Reptile Youth – Arab Spring Break (Part I & II)

Reptile Youth

Im Juni haben die Dänen Reptile Youth ihre EP ‚Away‘ rausgebracht. Das Video des Titeltracks hatte ich hier gepostet. Das ehemals aus Mads Damsgaard und Esben Valløe bestehende Duo ist zu einem Musikerkollektiv geworden. Frontmann Mads Damsgaard hat ‚Away‘ mit Mads Tunebjerg (Kashmir) am Bass, Rasmus Littauer (MØ) am Schlagzeug und Mads Berglund (Broke) an der Gitarre in LA aufgenommen, und die Songs sind deutlich intimer und zurückhaltender als die Stücke der ersten beiden Alben. An Energie und Intensität haben sie nichts eingebüßt.

Zu den letzten beiden Stücken der EP, ‚Arab Spring Break (Part I & II)‘, hat der Regisseur Daniel Kragh-Jacobsen zusammen mit der Band ein sehr sehenswertes Video gedreht, in dem die Grenzen zwischen Video und Kurzfilm verwischen. Das Ganze ist Teil des Projekts PRXJECT und erschien letzte Woche.

Reptile Youth: Webseite / Facebook

The Bandicoots – Overnight Innovator

Bandicoots

Über die Stadt Hamilton in der kanadischen Provinz Ontario liest man bei Wikipedia: „Die Alt-Hamiltoner wählen mehrheitlich sozialdemokratische Politiker, die Neueinwohner dagegen eher konservative Politiker“. Ich habe keine Ahnung, ob das irgendeinen Einfluss auf den Sound von The Bandicoots hat. Auf jeden Fall ist ‚Overnight Innovator‘ ein großartiger, libertinesker (hab ich das Adjektiv grad erfunden?), knapp 3 Minuten langer Song.

Diese kleine schnoddrige inbrünstige Schmuckstück voller jangly Gitarrensound, (mehr-)stimmigem Gesang,und toller Melodie kann via Soundcloud kostenlos runtergeladen werden. Eine EP soll Anfang 2016 folgen. Derweil kann man die erste, ebenfalls hörenswerte EP bei Bandcamp erwerben.

The Bandicoots: Webseite / Facebook / Bandcamp

Estrons – Make A Man

The Estrons

16 Sekunden Intro, dann geht bei ‚Make A Man‘ der Punk ab. Tolles Riff, dicke Drums, kraftvoller und rauer Gesang der Sängerin, auf die Tube gedrückt. Nach knapp drei Minuten entlässt der Song einen mit ordentlich gepushten Adrenalinspiegel und Lust auf mehr!

Vollbracht haben dieses Kunststück die Estrons (walisisch für Aliens) aus dem walisischen Cardiff um Sängerin Taliesyn Källström und Gitarrist Rhodri Daniel. Mit dem Song hat die Band in UK einige Aufmerksamkeit erregt und kann bereits Airplay  bei der BBC verzeichnen. Offiziell erscheint ‚Make A Man‘ am 4. Dezember, kann aber jetzt schon via Soundcloud gestreamt werden. Die Debüt EP ‚Whoever she was…‘ erscheint am 11. Dezember.

Estrons: Webseite / Facebook

Beach Fatigue – Drunken Grrrls

Beach Fatigue

Beach Fatigue kommen aus dem britischen Swansea und veröffentlichen am 30. Oktober ihre erste Single. Ein Album soll folgen. Mit ‚Drunken Grrrls‘ hat das Quartett + Tänzer ein klasse Stück dreckigen Rocks am Start. Sängerin Amy Zachariah singt dabei in allerbester ‚Riot Girl‘-Manier über 1a Sixties-Surfgitarren und großartig stoische Drums.

P.S.: Die B-Seite ‚Deathproof‘ kann man kostenlos bei Soundcloud runterladen:

PP.S.: Beach Fatigue machen bereits länger Musik. Früher nannten sie sich Heavy Petting Zoo, und die alten Sachen gibt es auf der dazugehörigen Bandcampseite.

Beach Fatigue: Webseite / Facebook