Karen O feat. Michael Kiwanuka – YO! MY SAINT

Hier kommt eine ungewöhnliche (?) und absolut brilliante Zusammenarbeit. Die großartige Karen O (Yeah Yeah Yeahs) hat mit dem ebenso großartigen Michael Kiwanuka einen Song für den Modedesigner Kenzo aufgenommen.

Der Song „YO! MY SAINT“ wurde von den beiden für einen Kurzfilm für den Modedesigner Kenzo aufgenommen. Natürlich ist das Ganze Werbung, aber who cares? Der Song ist ein Meisterwerk, und die dazugehörigen 9:15 sind toll.

Karen O und Michael Kiwanuka sind hier zeitlos und – ich lehne mich mal aus dem Fenster – in einer Liga mit Serge Gainsbourg & Brigitte Bardot oder Lee Hazelwood & Nancy Sinatra.

Der Song erschien digital bereits vor ein paar Tagen und wird in ein paar Tagen als bumsteure Vinyl 7-inch veröffentlicht.

Oben nur der Song bei Youtube, unten der komplette Kurzfilm.

Karen O: Webseite / Facebook
Michael Kiwanuka: Webseite / Facebook

Niklas Paschburg – Sand Whirling

Neoklassik ist so eine Richtung, von der ich teils gelangweilt und teils fasziniert bin. In der richtigen Stimmung schafft es diese Musik bei mir in einer Form Räume zu öffnen, wie es sonst keine Musik schafft. Und manchmal finde ich die Musik belanglos.

Niklas Paschburg langweilt mich nicht, sondern hat mich gleich fasziniert. „Sand Whirling“ hat bei mir so einen Gänsehautmoment geschaffen. Ich hatte den Song zuerst nur so nebenbei angemacht und bin dann nach ein paar Momenten komplett gefangen worden. Hab nur noch zugehört und nach dem Liedende das Lied nochmal angemacht. Das ist so luftig und so einnehmend und einfach schön.

„Oceanic“ heißt das Album, auf dem der Track sich befindet. Inspiriert von langen Spaziergängen an der Ostsee und versetzt mit Sounds, die der Musiker während der Spaziergänge aufgenommen hat, beinhaltet das Album insgesamt 12 Instrumentalsongs, mit denen Niklas Paschburg es sehr schön schafft, die besondere Atmosphäre in Klang zu gießen.

Zu seinem Debüt sagt er selbst: „Etwas zwischen Klassik, Klavier- und elektronischer Musik, die aber auch Popeinflüsse beinhaltet; nicht im Hinblick auf Harmonien, aber auf Songstrukturen.“

Das Album „Oceanic“ erscheint am 9. Februar, und Niklas Paschburg wird live im Vorprogramm der kommenden WhoMadeWho Tour auftreten.

Niklas Paschburg: Facebook / Bandcamp

Preoccupations – Espionage

Hallo und ein frohes neues Jahr! Ich glaube, heute kam meine Lust zu bloggen wieder. Heute sind mir mehrere richtig coole neue Songs in die Ohren gekommen. Ich wusste gar nicht, womit ich anfangen sollte.

Entschieden habe ich mich für den großartigen neuen Song „Espionage“ von den Preoccupations. Der Song ist die erste Single zum kommenden Album. „Espionage“ ist ein düsterer, kraftvoller und sehr toller Post-Rock-Wave-Rock-Bastard mit Industrialanleihen, der gleichzeitig nach Manchester schielt!

Das Album „New Material“ erscheint am 23. März bei Jagjaguwar.

Preoccupations: Webseite / Facebook

Alben des Jahres / Blogpause

Ich mache Pause. Es ist in letzter Zeit ja schon ruhiger hier geworden, und jetzt werde ich human cannonball vorerst auf Eis legen. Ich habe im Moment keine Lust mehr. Nach viereinhalb Jahren ist bei mir die Luft raus. Ich habe natürlich immer noch Bock auf neue Musik, aber im Moment ist mir nicht nach bloggen.

Bevor hier vorerst Funkstille einkehrt, möchte ich Euch noch meine Alben des Jahres vorstellen. Außer der Nummer 1 gibt es keine Rangfolge, ich präsentiere sie alphabetisch. Diese 20 Alben sind meine liebsten in diesem Jahr:

!!! – Shake The Shudder

Die New Yorker haben tolles Dance-Album hingelegt – sexy, clever, mitreißend und voller Funk und Disco, wie er nur aus dem Big Apple kommen kann!

Reinhören: NRGQ, Imaginery Interviews

Alexandra Savior – Belladonna Of Sadness

Ganz ganz wunderbares Album mit tollen, leicht unterkühlten Songs. Der Sound ist in den Sixties verwurzelt, ist leicht folkig und sehr psychedelisch und man hört, dass Alex Turner von den Arctic Monkeys produktionstechnisch unter die Arme gegriffen hat.

Reinhören: Shades, Audeline

Algiers – The Underside Of Power

Die Algiers haben mich schier umgehauen. Industrial meets Soul mit einer Wahnsinsstimme! Unglaublich intensives Album!

Reinhören: Cry of the Martyrs, The Underside of Power

Alvvays – Antisocialites

Die Band aus Toronto hat dieses Jahr Album Nummer Zwo veröffentlicht, und mir gefällt es besser als der Vorgänger. Leichtverträumter, sehr eingängiger Indiepop. Hat mir den Spätsommer sehr versüßt!

Reinhören: Plimsoll Punks, Hey

Circa Waves – Different Creatures

Die Circa Waves sind für mich sowas wie der legitime Nachfolger für Bands der Class of 2005. Der melodiöse und äußerst tanzbare Britpop passt in jede Playlist mit Maximo Park, Futureheads, Bloc Party und Konsorten. Das neue Album zeigt die Band auch gereift gegenüber dem Vorgänger.

Reinhören: Goodbye, Different Creatures

Flaming Lips – Oczy Mlody

Die Flaming Lips haben für mich das stärkste Album seit „Yoshimi Battles The Pink Robot“ hingelegt. Ein vielschichtiges und dabei entspanntes Album, das mit dem zweiten, dritten, vierten Hören wächst und wächst!

Reinhören: There Should Be Unicorns, One Night While Hunting For Faeries and Witches and Wizards To Kill

Frank Carter & the Rattlesnakes – Modern Ruin

Power! Das ist dass Wort, um dieses Album zu beschreiben. Frank Carter und seine Rattlesnakes haben Power! Geiles Album!

Reinhören: God Is My Friend, Modern Ruin

Keele – Gut Und Dir

Die Jungs aus Hamburg haben ein Debütalbum am Start, das einfach Spaß bringt. Deutschpunk mit undeutschpunkigen Texten. Irgendwie irgendwo zwischen Tomte und Love A!

Reinhören: Sauerstoff wird knapp, Sektempfang

Kettcar – Ich vs. Wir

Kettcar sind wieder da. Und wie! Ein kluges  Album, das Stellung bezieht und nebenbei für mich die besten Songs beinhaltet, die die Band je gemacht hat.

Reinhören: Wagenburg, Auf den billigen Plätzen

LCD Soundsystem – American Dream

James Murphy hatte LCD Soundsystem eigentlich begraben. Als ich hörte, dass er sein Projekt reaktiviert hat, war ich skeptisch und wusste nicht, ob ich das wirklich hören wollte. Aber tatsächlich hat Mr. Murphy es geschafft und ein ein hervorragendes, cooles Album rausgebracht, welches – ähnlich wie !!! – sehr nach New York klingt!

Reinhören: i used to, tonite

Love A – Nichts ist neu

Album Nr. 4 ist das beste! Eine der aktuell besten deutschen Bands!

Reinhören: Sonderling, Monaco

Portugal.The Man – Woodstock

Das bis dato poppigste Album bringt der ursprünglich aus Alaska stammenden Band sowas wie den Durchbruch. „Feel It Still“ scheint sich ja zum Welthit gemausert zu haben. Ich mag alle Alben der Band, auch das Neunte (!). Und zwar sehr. Besagten Hit habe ich mir immer noch nicht überhört, und auf dem Album sind viele weitere großartige Songs.

Reinhören: Keep On, Noise Pollution

Queens Of The Stone Age – Villains

Meisterwerk!

Reinhören: Head Like A Haunted House, The Evil Has Landed

Rainer Maria – S/T

Noch eine Reunion. Rainer Maria aus Wisconsin machen Emo-/Indierock. Immer etwas sperrig und schräg, aber immer voller Schönheit. Und mit fetten Gitarren!

Reinhören: Lower Worlds, Ornaments Of Empty

Shout Out Louds – Ease My Mind

Und wieder haben es die Schweden geschafft, ein Album voller zeitlos schöner Indiepopsongs aufzunehmen. Macht mir gute Laune!

Reinhören: Paola, No Logic

Sløtface – Try Not To Freak Out

Powerpop aus Norwegen. Bringt Spaß!

Reinhören: Galaxies, Nancy Drew

Sleaford Mods – English Tapas

Die Sleaford Mods dürfen in meiner Liste nicht fehlen. Vielleicht das beste Punkalbum des Jahres ohne Gitarren? Wunderbar wütend, sehr englisch.

Reinhören: Just Like We Do, B.H.S.

Vant – Dumb Blood

Vant haben sich, wenn ich das richtig mitbekommen habe, leider nach Veröffentlichung des Albums aufgelöst. Schade, denn die Jungs sind sehr talentiert. „Dumb Blood“ hat schon ein bisschen nach Stadion geschielt. Dicke Hose Indierock/Britpop, ohne dabei peinlich zu sein.

Reinhören: The Answer, Fly-By Alien

Zoot Woman – Absence

Auch Zoot Woman haben ein klasse Album hingelegt. „Absence“ funktioniert für mich auf vielen Ebenen. Tanzen im Club, Hören auf dem Sofa, Mitsingen im Auto, alles geht!

Reinhören: Haunt Me, Indecision

Cherry Glazerr – Apocalipstick

Und hier ist meine unangefochtene Nummer 1!

Das Album erschien bereits im Januar und seitdem kommt es mir regelmäßig auf den Plattenteller. Ich finde den Noiserock des Trios aus Kalifornien so unglaublich gut! Auf dem Album ist nicht ein Filler, und ich weiß gar nicht, wo ich mit den Referenzen anfangen soll, die mir beim Hören von „Apocalipstick“ in den Sinn kommen: Pixies, Breeders, B-52s, frühe PJ Harvey.

Ich bin begeistert von der Dynamik, die jeder einzelne Song entwickelt, und ich mag die Wechsel, die praktisch in jedem Song vorhanden sind. Der Gesang von verhuscht bis kraftvoll, die Gitarren von verträumt bis sägend, laut-leise-Wechsel, Schichten von Sound oder klare, alleinstehende Noten. Alles Super!

Reinhören: Humble Pro, Lucid Dreams; Instagratification (und alle anderen)


Alle Reinhörtipps habe ich in eine Spotify-Playlist gepackt. Viel Spaß beim Hören!

The Wombats – Turn

„Turn“ ist der zweite Vorbote des neuen The Wombats Albums. Die Liverpooler Band konnte mich mit dem ersten Song schon begeistern. Auch „Turn“ gefällt mir ausgesprochen gut, die Band hat einfach – und da wiederhole ich mich gerne – einfach großartige Songs am Start. The Wombats schaffen es mit kleinen Wendungen und Kniffen, Ihrer Musik etwas ganz Besonderes zu geben!

Das Album „Beautiful People Will Ruin Your Life“ erscheint am 9. Februar und kann hier vorbestellt werden.

Und es gibt ein paar Tourtermine (wir sehen uns dann in HH):

06.04.18 – Jovel (Münster)
07.04.18 – E-Werk (Köln)
10.04.18 – Neue Theaterfabrik (München)
15.04.18 – Astra (Berlin)
16.04.18 – Docks (Hamburg)

The Wombats: Webseite / Facebook
Foto: Tom Oxley

The Limiñanas – Shadow People (feat. Emmanuelle Seigner)

Ich hab ja mittlerweile so eine To-Listen-Liste mit Songs, für die ich noch keine Zeit hatte, und die ich in ruhigen Augenblicken checken möchte. Die Songs stecken in irgendwelchen Bookmarks, in ungelöschten Mails, im RSS-Reader, oder in meinem Hinterkopf. Und oft komme ich nicht zum Hören. Zu viel Musik, zu wenig Zeit.

Aber für die Hinterkopfsongs gibt es manchmal einen Trigger, „da war doch was, ich wollte doch noch…“.
Bei den Limiñanas ist das Nico, der hat diesen Song nämlich vor ein paar Tagen gepostet. Ich hatte dieses Schmuckstück von Song bereits zuvor gehört, da aber weder Zeit noch Muße. Aber jetzt!

Was für ein toller Song! Sixties, Psychedelic! Ebbot Lundberg würde sich die Finger lecken!!! „Shadow People“ stammt von der kürzlich erschienenen EP „Istanbul Is Sleepy“. Die wiederum ist ein Vorgeschmack auf Album Nr.5, welches im Januar erscheint.

Für „Shadow People“ konnte die französische Schauspielerin, Model und Sängerin Emmanuelle Seigner gewonnen werden, die mit ihrer Stimme einiges zur Coolness beisteuert.

The Limiñanas: Webseite / Facebook

DŸSE – Bonzengulasch

Ich bin ja früher BMX gefahren. In den Achtzigern, bin quasi ein Pionier des Sports. Mein Haro steht noch auf dem Dachboden. Schon alleine deshalb muss ich DŸSE posten. Im tollen Video zeigt BMX Ground Pro Kevin Nikulski zeigt, was er drauf hat!

DŸSE! Den Bandnamen des Dresdner Duos muss ich mir im Netz kopieren und dann per STRG+V hier einfügen, da ich nicht weiß, mit welcher Tastenkombi ich das Ypsilon mit den Punkten drüber tippen kann.

Schon (na ja) wieder ein Blogeintrag mit deutschsprachiger Musik. DŸSE machen Noiserock! Seeehr dicke Riffs, manchmal Geschrei, aber immer den Groove an Bord. „Bonzengulasch“ heißt die neue EP. Der großartig daherwalzende Titeltrack ist…nun ja, großartig. Sowas zum Headbangen und Mithüpfen! Machen die Leute im Video auch! Und die BMX Performance ist einfach geil!!!

DŸSE: Webseite / Facebook

Angelika Express – Vinylbeton

Vor einem Monat wies ich schon mal drauf hin. Angelika Express haben ein neues Album gemacht. Am letzten Freitag ist „Letzte Kraft voraus“ erschienen. Ein paar Tage zuvor erschien das Video zum Song „Vinylbeton“, bei dem die Kölner tatkräftige Unterstützung vom Love A Sänger Jörkk Mechenbier erhalten haben.

„Vinylbeton“ ist ein Highlight in einem insgesamt formidablem Album und beschert mir im November einen Song, der ganz weit oben in meiner Liste der Songs des Jahres 2017 landet!

Angelika Express: Webseite / Facebook

Barrenstein – Undercover in Moskau

Im Juli erschien die Debut-EP des Trios Barrenstein, und zu damals hatte ich hier den famosen Song „Foto“ vorgestellt.

Vor ein paar Tagen hat die Band ein neues Video zum EP-Titeltrack „Undercover in Moskau“ veröffentlicht. Der ist nicht ganz so unbekümmert und flott wie „Foto“, hat aber sehr schicke Riffs, einen klasse Groove und ein Gitarrensolo.

Im Dezember und Januar sind die Jungs live in Deutschland unterwegs:

02.12.17 – Lübeck – Riders Café
03.12.17 – Münster – Café Sputnik
05.12.17 – Dresden – Ostpol
06.12.17 – München – Orangehouse
09.12.17 – Köln – Jungle Club
10.12.17 – Osnabrück – Projekt 35
24.01.18 – Hamburg – Molotow
25.01.18 – Frankfurt – Ponyhof
27.01.18 – Düsseldorf – The Tube
28.01.18 – Berlin – Musik & Frieden
29.01.18 – Hannover – Kulturpalast Linden
30.01.18 – Stuttgart – Goldmarks

Barrenstein: Webseite / Facebook

Tocotronic – Hey Du

Heute wird Tocotronic überall sein. Denn heute stellen sie uns ihre neue Doppelsingle „Hey Du/1993“ vor. Außerdem kündigen sie ihr neues Album für den 26. Januar an. Und auf große Tour geht es 2018 auch.

Das neue Album heißt „Die Unendlichkeit“. Es ist das 12. der Band und trägt autobiographische Züge. Anscheinend bezieht sich jedes der Stücke auf Ereignisse oder eben eine Phase der Band.

Das knackig kurze „Hey Du“ bezieht sich auf die Kleinstadterlebnisse des Sängers Dirk von Lotzow, bevor es ihn nach Hamburg verschlug. Musikalisch wie textlich zeugt der Song davon, dass Tocotronic, wenn sie es denn darauf anlegen, immer noch so klingen können, wir zu ihren Anfängen. 1:1 ist hier wieder da!

Tocotronic: Webseite / Facebook